Unternehmen bezahlen eine Pauschale an Mitarbeitende, sobald das Privatfahrzeug für dienstliche Fahrten zum Einsatz kommt? Die sogenannte Car Allowance stellt eine mögliche Alternative zum Dienstwagen dar, die sich hierzulande immer weiter verbreitet. Erfahren Sie im Folgenden, was hinter der Car Allowance steckt und welche Vor- und Nachteile sich daraus für Unternehmen genau wie für Mitarbeitende ergeben.
Was steckt hinter der Car Allowance?
Bei der Car Allowance stellt der Arbeitgeber kein Fahrzeug zur Verfügung. Vielmehr verpflichtet sich der Fahrer dazu, dienstliche Fahrten mit seinem Privatfahrzeug durchzuführen. Für diese dienstliche Nutzung des Fahrzeuges wird eine Ausgleichszahlung vom Arbeitgeber geleistet: Die Car Allowance. So können Unternehmen den Betrieb des Fahrzeuges ausgleichen, gleiches gilt für das Risiko, dass eventuell ein Schaden bei einer Dienstfahrt entsteht. Unternehmen haben für die Zuzahlung der Kosten des Fahrzeuges ein Mitspracherecht in gewissem Rahmen, wenn es um Art, Typ und Ausstattung von diesem geht. Grund dafür ist der Eindruck, den das Fahrzeug bei Kunden hinterlässt, wenn es zu Kundenbesuchen eingesetzt wird.
Es handelt sich um eine Praxis, die in Deutschland, Österreich und der Schweiz erst langsam an Bedeutung gewinnt. Vor allem in den USA ist es hingegen deutlich weiter verbreitet, dass Mitarbeitende von Unternehmen im Rahmen der Car Allowance Dienstfahrten mit privaten Fahrzeugen durchführen.
Ein Vergleich: Car Allowance vs. Dienstwagen
Im direkten Vergleich zwischen Car Allowance und Dienstwagen fallen schnell wesentliche Unterschiede zwischen beiden Modellen auf. Bei der Car Allowance handelt es sich um ein Fahrzeug, welches nach der Zahlung einer Pauschale durch den Arbeitgeber für bestimmte Dienstfahrten zum Einsatz kommt. Bei einem Dienstwagen ist es andersherum: Es handelt sich in erster Linie um ein dienstlich genutztes Fahrzeug, welches oftmals für Privatfahrten genutzt werden darf. Genaue Bedingungen der Nutzung sind in der Car Policy sowie im Dienstwagenüberlassungsvertrag geregelt. Ein Verbot der privaten Nutzung ist bei Dienstwagen ebenfalls denkbar, hier kommt es auf Regelungen sowie die Einstellung des Unternehmens an. Abzugrenzen ist ein sogenanntes Motivationsfahrzeug zur Gehaltsumwandlung von einem klassischen Dienstwagen als auch von der Car Allowance, da hinter diesem ein anderer Grund für die Bereitstellung steht. Ein Motivationsfahrzeug sollte als zusätzlicher Bonus für die Mitarbeitenden angesehen werden, nicht lediglich als ein Fahrzeug, welches in erster Linie für dienstliche Fahrten zur Verfügung steht.
Einfach gesagt: Bei der Car Allowance stellt der Arbeitnehmende das Fahrzeug für dienstliche Fahrten zur Verfügung. Ein Dienstwagen wird immer vom Arbeitgeber zur Verfügung gestellt und kann Privatfahrten erlauben, auch wenn dies nicht der Fall sein muss.
Im Folgenden erfahren Sie, welche Bedeutung die Car Allowance für Unternehmen sowie für Mitarbeitende hat. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Vor- und Nachteilen des Modells.
Bedeutung der Car Allowance für Unternehmen
Gerade für Unternehmen mit einer kleinen Flotte oder für Arbeitnehmende, die nur wenige Dienstfahrten durchführen, kann die Car Allowance eine interessante Option darstellen. Da Mitarbeitende selbst für ihr Fahrzeug, die Wartung und die Beschaffung zuständig sind, wird das Fuhrparkmanagement stark entlastet. Schließlich geht mit jedem Dienstwagen Zeit einher, die für die Verwaltung aufzubringen ist.
Folgende Vorteile ergeben sich für Unternehmen:
- Die Zeit für die Verwaltung der Fahrzeuge lässt sich stark reduzieren
- Mitarbeitende sind selbst für die Wartung und den Schutz der Fahrzeuge zuständig
- Hohe Selbstständigkeit und Eigenverantwortung der Mitarbeitenden
- Interessante Alternative für Mitarbeitende, die nur selten Dienstfahrten durchführen
Mögliche Nachteile für Unternehmen:
- Eine Bindung des Fahrers an das Unternehmen durch einen Dienstwagen findet nicht statt (es muss auch kein Fahrzeug beim Ausscheiden aus dem Unternehmen zurückgegeben werden)
- Die Auswahl von Fahrzeugen lässt sich nur in einem begrenzten Rahmen beeinflussen (das Image beim Kunden könnte unter dem Fahrzeug leiden)
- Ältere und stärker für einen Unfall anfällige Fahrzeuge können ebenfalls zum Einsatz kommen
Bedeutung der Car Allowance für Mitarbeitende
Im ersten Moment klingt es für Mitarbeitende vielleicht weniger nach Vorteilen, mit einer Car Allowance zu arbeiten. Allerdings sind die Freiheit bei der Fahrzeugwahl sowie der finanzielle Ausgleich für dienstliche Fahrten nicht zu unterschätzen. Die eigenen Kosten sind jedoch im Normalfall höher als bei einem Dienstwagen, der schließlich mit Rabatten und finanziellen Vorteilen für Mitarbeitende einhergeht. Einen Rabatt beim Fahrzeugkauf, wie er vielen Unternehmen gewährt wird, können Mitarbeitende bei dieser Variante somit nicht erwarten. Für eine genaue Einschätzung der Bedeutung der Car Allowance ist es für Mitarbeitende entscheidend, sich ebenfalls Vor- und Nachteile anzusehen und hier gegebenenfalls abzuwägen.
Folgende Vorteile ergeben sich für Mitarbeitende:
- Das Fahrzeug muss nicht abgegeben werden, wenn der Arbeitgeber später gewechselt wird
- Deutlich größere Freiheit beim Fahrzeugtypen, bei der Ausstattung sowie bei Merkmalen wie bei der Farbe als bei Dienstwagen möglich
- Es liegt kein geldwerter Vorteil vor (die Steuererklärung fällt entsprechend leichter)
Mögliche Nachteile für Mitarbeitende:
- Versteuerung der durch den Arbeitgeber gezahlten Pauschale
- Es kommen keine interessanten Rabatte des Unternehmens zum Einsatz
- Die Wahl eines Fahrzeuges ist weiterhin je nach finanzieller Situation eingeschränkt (es gibt keinen attraktiven, neuen Dienstwagen vom Arbeitgeber)
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Häufige Fragen zur Car Allowance
Was ist besser: Firmenwagen oder Car Allowance?
Sowohl der Firmenwagen als auch eine Car Allowance gehen für das Unternehmen sowie für Arbeitnehmende mit Vor- und Nachteilen einher. Bei häufigen Dienstfahrten oder beim Wunsch des Unternehmens, nach außen hin ein bestimmtes Image zu präsentieren, bietet sich eher ein Firmenwagen an. Die Car Allowance ist hingegen eine praktische Lösung bei gelegentlichen Dienstfahrten, die mit einem sehr geringen Verwaltungsaufwand einhergeht.
Genauso kann die Car Allowance für Arbeitnehmende interessant sein, die keinen Firmenwagen wollen oder keinen solchen zur Verfügung gestellt bekommen. Die gezahlte Pauschale gleicht schließlich die Abnutzung des Fahrzeuges sowie das Schadensrisiko ab. Daher sind die Vor- und Nachteile vor einer Entscheidung für den Firmenwagen oder die Car Allowance genau abzuwägen.
Wann lohnt sich eine Car Allowance?
Interessant kann eine Car Allowance bei Mitarbeitenden sein, die relativ wenige Dienstfahrten durchführen. Wenn dann ein privates Fahrzeug vorhanden ist, bietet sich eine Car Allowance unter Umständen an, da ein finanzieller Ausgleich für geleistete Fahrten stattfindet. Außerdem lohnt sich eine Car Allowance, wenn Mitarbeitende bereits über ein Fahrzeug verfügen und keinen Dienstwagen benötigen. Oder wenn das Unternehmen keinen Dienstwagen zur Verfügung stellen will, jedoch gelegentliche Dienstfahrten finanziell abgelten möchte.
Bedeutet die Car Allowance einen geldwerten Vorteil?
Nein, im Gegensatz zu einem Dienstwagen bedeutet die Car Allowance keinen geldwerten Vorteil. Allerdings ist die Pauschale des Arbeitgebers zu versteuern. Das beinhaltet genauso möglicherweise anfallende Sozialabgaben. Eine genaue Berechnung, ob sich dieses Modell finanziell rechnet, ist daher empfehlenswert.
Worin besteht der Unterschied zwischen Car Allowance und Mobilitätspauschale?
Im Gegensatz zu einer Mobilitätspauschale ist die Car Allowance fest an ein bestimmtes Fahrzeug gebunden. Das Unternehmen zahlt eine Pauschale, weil das Privatfahrzeug für dienstliche Zwecke zum Einsatz kommt. Die Mobilitätspauschale hingegen ist im Normalfall freier einsetzbar und kann genauso für den öffentlichen Nahverkehr oder für einen Mietwagen verwendet werden. Es findet keine exakte Bindung an ein bestimmtes Fahrzeug statt, für das die Mobilitätspauschale zum Einsatz kommen muss.
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