
Das große Ziel, den Verkehr nachhaltiger zu gestalten und Klimaziele zu erreichen, hat zur Einführung der THG Quote geführt. Mit der sogenannten Treibhausgasminderungsquote sollen die CO2-Emissionen im Verkehr gesenkt werden. Die in der THG Quote festgelegten jährlichen Ziele bestimmen dabei, welche Einsparungen durch Mineralölkonzerne zu erreichen sind. Gleichzeitig belohnt das Umweltbundesamt aktiv alle Privatpersonen und Unternehmen, die durch die Nutzung von nachhaltigen Alternativen zu Kraftstoffen die CO2-Emissionen reduzieren. Im Folgenden erfahren Sie, welche Ziele und Gedanken hinter der THG Quote stehen und wie diese Quote gerade bei Elektroautos von Vorteil ist.
Was ist mit der THG Quote gemeint?
Der Anteil an ausgestoßenen CO2-Emissionen muss sinken, um staatlich vorgegebene Klimaziele zu erreichen. Mineralölkonzerne müssen ihren Ausstoß an Emissionen jedes Jahr weiter senken. Die genaue Prozentzahl wird durch die THG Quote bestimmt. Diese liegt derzeit bei 7 Prozent und soll in den kommenden Jahren weiter auf bis zu 25 Prozent steigen. Mineralölkonzerne haben dann zwei Möglichkeiten. Einmal können sie die ausgestoßenen CO2-Emissionen um die geforderte Quote senken oder sie können Strafzahlungen leisten. Eine andere Lösung anstelle der Strafzahlungen ist eine Kompensation der zu hohen Emissionen. An dieser Stelle kommt der THG-Quotenhandel mit ins Spiel.
Die THG Quote legt somit die Höhe der jährlichen Einsparungen an CO2-Emissionen für Mineralölkonzerne fest. Langfristig sollen damit die Klimaziele erreicht werden. Die Quote steigt im Laufe der Jahre weiter an. Strafzahlungen und Kompensationen werden nach Tonnen CO2 berechnet, die weniger ausgestoßen sind. Seit dem 1. Januar 2022 können sich sämtliche Fahrer von E-Fahrzeugen sich für die Verwendung des nachhaltigen Ladestroms belohnen lassen. Die Rede ist von dem Verkauf der THG Zertifikate an Mineralölkonzerne, die durch entsprechende Zahlungen ihren CO2 Ausstoß kompensieren.
Die THG Quote in der Praxis
Seit dem 1. Januar 2022 besteht die Möglichkeit, die THG-Quote zuerst beim Umweltbundesamt zu zertifizieren und im Anschluss an verschiedene Kraftstoffproduzenten zu verkaufen. Der Verkauf der Quote findet im Normalfall über einen Dienstleister statt, von denen es mittlerweile zahlreiche Anbieter auf dem Markt gibt. Gegen Einbehalt einer Kommission wickelt der Dienstleister die weiteren Schritte ab, damit Fahrer oder Besitzer der E-Autos zeitnah ihr Geld erhalten. Der Gedanke hinter dem Verkauf der THG Quote ist, dass Mineralölkonzerne auf diese Weise die notwendigen Quoten für eine Reduzierung der CO2-Emissionen erfüllen können. Mineralölkonzerne geben die Straf- oder Ausgleichszahlungen beim Treibstoffverkauf an den Endverbraucher weiter. Dadurch wird die Nutzung von elektrischem Ladestrom gefördert und die Verwendung von herkömmlichen Kraftstoffen verteuert.
Als Referenzwert für die Berechnung der THG Quote gilt der Wert für Treibhausgasemissionen durch Strom. Dieser Referenzwert wird vom Umweltbundesamt festgelegt. Es gelten ebenso vom Umweltbundesamt festgelegte Referenzwerte für die Strafzahlungen bei Nichterreichen der Quote durch Mineralölkonzerne. Wichtig ist, dass die genaue Strommenge, die über jedes einzelne Elektroauto in den Verkehr gelangt, gar nicht richtig gemessen werden kann. Aus diesem Grund handelt es sich bei den Berechnungsgrundlagen um Schätzungen des Umweltbundesamtes, woraus sich die pauschale Treibhausgasminderungsquote beim E-Auto ergibt. Für E-Busse und E-Lastwagen gelten somit natürlich höhere Werte als für E-Autos.
Zu beachten ist jedoch bei einem Blick auf die Umsetzung der THG Quote in der Praxis, dass die genaue Quote stetig schwankt. Es gibt zwar Obergrenzen, die nicht überschritten werden, jedoch können die Ausgleichszahlungen genauso nach unten hin schwanken. Nutzer von privaten oder gewerblichen E-Autos sollten daher genau prüfen, was einzelne Anbieter versprechen. Es kann beispielsweise der Fall sein, dass die Versprechungen hoher Beträge von rund 400 Euro pro Fahrzeug gerade im Jahr 2023 nicht mehr der Realität entsprechen. Dabei ist jedoch immer zu prüfen, wie es um aktuelle Werte bestellt ist. Andernfalls ist es kaum möglich, die genauen Auswirkungen der THG Quote in der Praxis zu berechnen. Das gilt vor allem für Flottenbetreiber, die entsprechende Beträge in die Planung einfließen lassen.
Auswirkungen der THG Quote auf die Flotte
Die THG Quote besitzt vor allem positive Auswirkungen auf die Flotte, wenn Elektroautos als nachhaltige Alternative zu Verbrennern vorhanden sind. Die E-Flotte gilt immer mehr als Lösung für die Zukunft, um frühzeitig auf das Ende der Verbrenner ab 2035 vorbereitet zu sein und um nachhaltiger unterwegs zu sein. Sobald Elektroautos in der Flotte vorhanden sind, ergibt es Sinn, sich um den Verkauf der THG Quote zu bemühen. Oder sich genauer damit zu beschäftigen, welche Auswirkungen mit den Bestimmungen einhergehen.
In der Flotte können Sie als Fuhrparkleiter den THG Quotenhandel zum Festpreis betreiben oder zum Bestpreis abrechnen. Üblicherweise können Sie mit einem CO2 Preis zwischen etwa 150 und maximal 600 Euro pro Tonne rechnen. Das führt zu etwa 240 bis 400 Euro pro Jahr und Fahrzeug, wenn erst einmal die Provision des Vermittlers abgezogen ist. Wie Sie sehen, schwanken die zu erwartenden Prämienzahlungen erheblich. Referenzwerte für das Jahr gelten genau wie der Moment des THG Quotenhandels. Mit der Nutzung entsprechender Dienstleister machen es sich Flottenbetreiber aber deutlich einfacher, da die Prämien mit weniger Arbeitsaufwand erhältlich sind. Die Auswirkungen der THG Quote sind daher bei elektrisch betriebenen Flotten durchweg positiv, da es sich um eine zusätzliche Prämie und somit um eine mögliche Minderung der Flottenkosten handelt.
Vorteile der THG Quote für den E-Fuhrpark
Im E-Fuhrpark sollten Fuhrparkleiter die THG Quote nutzen, um wirtschaftlicher zu arbeiten. Dank der möglichen Zahlung für jedes Fahrzeug mit Elektroantrieb, egal ob E-Auto, E-Lieferwagen oder E-Bus, lassen sich die Kosten für die gesamte Flotte reduzieren. Zu den Vorteilen der THG Quote für den Fuhrpark zählen:
- Einfache Form der Kostenreduzierung bei einer nachhaltigen E-Flotte
- Die Prämie ist mit wenig Aufwand erhältlich
- Umweltziele werden eher erreicht, wenn Prämien eingefordert werden
- Praktisches Belohnungssystem für die Nutzung der E-Mobilität (anstelle von sonst stetig vorkommenden Strafzahlungen für zu hohe CO2 Emissionen)
- Jeder Fuhrpark mit E-Fahrzeugen kann teilnehmen
- Der TCO (Total Cost of Ownership) lässt sich bei teilnehmenden Fahrzeugen senken
Häufige Fragen zur THG Quote
Was ist die THG Quote?
Es handelt sich bei der THG Quote um eine Form der Minderung der Treibhausgase. Die THG Quote gibt dabei den Prozentsatz an, um den Mineralölkonzerne jährlich ihre CO2 Emissionen reduzieren müssen. Das Ziel der Treibhausgasminderungsquote, kurz THG Quote, ist eine Reduzierung des Verkehrsaufkommens sowie eine Verlagerung des Verkehrs in Richtung der nachhaltigen Fahrzeuge. Als nachhaltigere Fahrzeuge werden solche angesehen, die weniger Emissionen verursachen
Wer profitiert von der THG Quote?
Von der THG Quote profitieren aktuell sowohl private als auch gewerbliche Nutzer von E-Fahrzeugen. Der THG-Quotenhandel ist dabei legal und problemlos möglich, sodass auch Unternehmen ihre Zertifikate entsprechend verkaufen können. Es handelt sich um ein Belohnungssystem, von dem alle Nutzer und Inhaber von E-Fahrzeugen profitieren können. Die Nutzung von elektrisch angetriebenen Fahrzeugen, die zum Erreichen von Klimazielen beitragen, wird entsprechend belohnt.
Wird die THG Quote jährlich ausbezahlt?
Ja, es handelt sich bei der THG Quote um eine jährliche Prämie, die durch den gewählten Dienstleister ausgezahlt wird. Jedes Jahr ist aufs Neue ein Antrag dafür einzureichen, eine automatische Auszahlung der Prämie erfolgt somit nicht. Vor allem für Unternehmen ist dabei zu beachten, dass die genaue Höhe der Prämie aus dem Quotenhandel jährlich schwankt. Mit einer gleichbleibenden Summe ist somit nicht zu rechnen.
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