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Transportunternehmen: Nachhaltige Umrüstung der Flotte

Für Transportunternehmen ist es oft eher ein Wunsch als Realität, eine umweltfreundliche Flotte zu nutzen. Ein mittelständisches Transportunternehmen hat eine Machbarkeitsstudie für den Umstieg auf eine grüne Flotte in Auftrag gegeben. Erfahren Sie jetzt mehr über die teilweise überraschenden Ergebnisse.

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April 25, 2023
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Transportunternehmen sowie Logistikunternehmen sind auf ihre Flotte und auf bezahlbare Kosten für den Unterhalt von dieser angewiesen. Der Weg hin zu einer nachhaltigen Flotte erscheint in vielen Fällen besonders schwer zu sein. Dabei ist der Willen zu einer Veränderung und für eine umweltfreundliche Flotte durchaus zu erkennen. Allerdings ist genau zu berechnen, ob die Möglichkeit besteht oder ob es aktuell noch zu kostspielig ist, die Flotte umweltfreundlicher zu gestalten. Eine Machbarkeitsstudie soll jetzt zeigen, wie die Möglichkeiten sind und wie der Schritt in eine umweltfreundliche Zukunft von Transportunternehmen umsetzbar ist.

Umweltschutz ist für Transportunternehmen aktuell wie nie zuvor

Der gesamte Transport in Deutschland und sogar in ganz Europa soll in nicht allzu ferner Zukunft keine Emissionen mehr erzeugen. Transportunternehmen sehen sich immer mehr gezwungen, über Alternativen nachzudenken, Umweltschutz aktiv zu betreiben und CO2-Emissionen zu senken. Das Angebot an Fahrzeugen mit Elektromotoren steigt, genauso die maximale Reichweite und es ist schon längst möglich, E-Transporter, E-LKWs und E-Busse zu nutzen. Allerdings ist das mit teilweise hohen Anschaffungskosten verbunden, die Ladeinfrastruktur erhöht gerade für Transportunternehmen die Anforderungen zusätzlich. Daher sind Umweltschutz und entsprechende Anpassungen der Flotte so aktuell wie nie zuvor. Dabei ist zu beachten, dass der Wille für eine Veränderung bei vielen Unternehmen durchaus vorhanden ist. Jedoch bedeutet das nicht automatisch, dass E-Mobilität beim aktuellen Stand der Technik direkt umsetzbar ist, jedenfalls nicht unbedingt für Transportunternehmen.

In diesem Zusammenhang sind die Ergebnisse einer Studie von AddSecure interessant. Diese Studie hat ergeben, dass ganze 83 Prozent der europäischen Transportunternehmen durchaus bereit für einen Umstieg auf nachhaltige Flotten sind. Dabei sind aber verschiedene Herausforderungen im Zusammenhang genannt worden, die nicht zu unterschätzen sind, wenn es um einen möglichen Umstieg in die Praxis geht. Als Herausforderungen wurden eine fehlende oder zu geringe Reichweite, die nicht ausreichende Ladeinfrastruktur sowie hohe Kosten für die Fahrzeuge genannt.

Spannende Machbarkeitsstudie: Ein Auftrag aus dem Mittelstand

Grundlage der hier vorgestellten Daten ist eine Machbarkeitsstudie, die das mittelständische Unternehmen mayer eugen gmbh & co.kg aus Kirchheim (Neckar) in Auftrag gegeben hat. Das Unternehmen hat eine Studie in Auftrag gegeben, die genauere Antworten auf die Frage liefern soll, wie viel es kosten würde, die Flotte von Transportunternehmen grün zu bekommen. Als Basis dient die Flottengröße des Unternehmens, die aus 16 LKWs und 5 Transportern besteht. Das Unternehmen hat sich über viele Jahre hinweg den Status als lokales Transportunternehmen mit Spezialisierung im Baustellenbereich mit Versorgungszentrum vor Ort erarbeitet. Die Machbarkeitsstudie wurde in Bezug auf die Kosten zu 50 Prozent durch das Unternehmen und zu 50 Prozent durch den Staat dank eines speziellen Förderprogramms finanziert.

Im Rahmen der Machbarkeitsstudie wurde ein Plan für das Unternehmen in mehreren Schritten ausgearbeitet. Zum Abschluss wurden Möglichkeiten der Umsetzung sowie die Kosten vorgestellt. Interessant ist dabei, dass bei der Vorstellung nicht nur das Unternehmen anwesend war, sondern genauso regionale Politiker, die mit klaren Zahlen und der Realität hinter grünen Transportlösungen konfrontiert wurden.

Schritt für Schritt zur grünen Flotte

Im Rahmen der Studie wurde eine Art Roadmap bis 2030 ausgearbeitet. Dabei sind verschiedene Schritte für eine Umstellung erforderlich, die nacheinander erfolgen. Nicht zuletzt aus dem Grund, dass zum aktuellen Zeitpunkt der Einbau von Wasserstoff noch nicht der Praxis entspricht, sondern eher der Theorie.

  1. Elektrifizierung der Transporter des Unternehmens
  2. Teilweise Elektrifizierung von LKWs
  3. Einbau von Wasserstoff (Gedanke an die mögliche Umsetzung bis etwa 2030)

Die Elektrifizierung der benötigten Transporter ist zum aktuellen Zeitpunkt für das Unternehmen kaum umsetzbar. Grund dafür sind nicht ausreichend leistungsstarke Modelle, da das Unternehmen derzeit für die umgesetzten Fahrten auf Modelle mit Anhängern setzt. Bei den benötigten LKWs sieht es ähnlich aus, da es nur wenig Hersteller und Modelle gibt, die geeignet erscheinen. Der Markt gibt noch nicht das her, was erforderlich ist. Zu beachten ist dabei, dass es derzeit noch gar keine Wasserstoff LKWs gibt, die aber für eine vollständige Umsetzung der grünen Flotte erforderlich sind. Wasserstoff soll den Gedanken zufolge in den nächsten Jahren nutzbar sein, sodass die Verwendung in die Machbarkeitsstudie einfloss. Trotz aktuell noch nicht vorhandener Fahrzeuge. Das Ziel der Maßnahmen ist eine Einsparung von 60 Prozent der gesamten Emissionen.

Infrastruktur erweist sich als kritisch in der Umsetzung

Ein echter Knackpunkt zeigte sich bei der Vorstellung der Studie mit genaueren Zahlen. Gemeint ist die Infrastruktur, die sehr große Investitionssummen verlangt und zusätzlich enorm viel Platz benötigt, der selbst bei großen Firmengeländen nicht in dieser Größenordnung vorhanden ist. Nur für die neuen Stromspeicher und die gesamte elektrische Ladeinfrastruktur ist ein Investitionsbedarf von 5 Millionen Euro vorhanden. Für eine Wasserstoff-Tankstelle mit passendem Trailer sind noch einmal 2,6 Millionen Euro erforderlich. In Bezug auf den Platz finden die Ladestationen auf dem Firmengelände des Unternehmens Platz. Das gilt jedoch nicht für die sehr platzintensive Wasserstoff-Tankstelle. Diese enormen Kosten beinhalten nur die Infrastruktur, jedoch noch nicht die erforderlichen Fahrzeuge.

Zu bedenken ist zusätzlich die Stromerzeugung für das Projekt aus nachhaltigen Quellen. Zwar produziert das Unternehmen schon jetzt recht viel eigenen Strom, die Differenz ist jedoch als enorm anzusehen. Ein Solarpark mit einer Fläche von 4.600 Quadratmetern wäre beispielsweise für die Stromproduktion erforderlich. Die Gesamtbetriebskosten (Total Cost of Ownership) sind damit gewaltig. Ohne eine staatliche Förderung betragen die Kosten im Jahr etwa 1,6 Millionen Euro mehr als es bei Diesel wie im Moment der Fall ist. Bei einer staatlichen Förderung liegt die Differenz bei rund 700.000 Euro. Als problematisch ist in diesem Zusammenhang anzusehen, dass staatliche Förderungen nicht sicher sind. Ein gestellter Antrag und in der Theorie vorhandene Fördergelder sind in der Praxis nicht sicher. Es kann daher passieren, dass das erwartete und kalkulierte Geld in Form von Förderungen nicht kommt, was für Unternehmen entsprechend kritisch ist. Eine verbindliche Förderung ist somit für die Umsetzung von solchen Projekten entscheidend.

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Fazit: Der steinige Weg zur grünen Flotte für Transportunternehmen

Die Machbarkeitsstudie ist ganz klar auf die Umsetzung im Mittelstand ausgelegt. Bei großen oder deutlich kleineren Unternehmen fallen entsprechend andere Zahlen, Hindernisse sowie Vor- und Nachteile bei einer Umrüstung an. Jedoch handelt es sich um eine sehr interessante und vor allem aussagekräftige Studie, die zeigt, wie steinig der Weg zur grünen Flotte für Transportunternehmen ausfällt. Vor allem für den Mittelstand ist es mit aktuellen Förderungen, Kosten und Möglichkeiten kaum absehbar, einen solchen Schritt zu gehen. Solange keine Veränderung stattfindet, ist E-Mobilität zwar gerade für Flotten mit Elektroautos und Transportern umsetzbar, jedoch weniger für Unternehmen, die auf entsprechend leistungsstarke LKWs angewiesen sind. Wünschenswert wäre daher ein weiterer Denkanstoß in diesem Zusammenhang.

Für Transportunternehmen ist der Weg bis zu einem echten Umstieg noch weit, es sind verschiedene Hindernisse vorhanden, die eine Umstellung erheblich erschweren. Oder diese ganz verhindern. Es bleibt daher spannend, welche Entwicklungen in den nächsten Jahren kommen, um Flotten von Transportunternehmen ebenfalls nachhaltiger zu gestalten. Schließlich muss ein Umstieg für den Mittelstand genau wie für alle anderen Unternehmensgrößen und Branchen möglich sein.

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