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Mobilitätsbudget vs. Dienstwagen: Ein Vergleich

Die Mobilität befindet sich im Wandel - jetzt kommt es in einem deutschen Großkonzern zur Einführung eines Mobilitätsbudgets anstelle von zur Verfügung gestellten Dienstwagen. Erfahren Sie jetzt mehr über Vorteile und mögliche Nachteile eines solchen Budgets und über den direkten Vergleich zum Dienstwagen.

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Der Mobilitätswandel lässt sich nicht mehr ignorieren: Jetzt führt das Unternehmen SAP ein Mobilitätsbudget als Alternative zum Dienstwagen ein. Chancen eines solchen Angebots sind dabei für Fuhrparkleitende genauso zu beachten wie mögliche Nachteile oder Hindernisse. Der Dienstwagen als bekanntes Modell bringt viele Vorteile für Mitarbeitende und Unternehmen mit sich. Je nach Lebensentwurf und Arbeitsform ergibt es aber Sinn, über Alternativen nachzudenken und dabei den Denkanstoß rund um ein Mobilitätsbudget zu nutzen.

Mobilitätsbudget als Alternative zum Dienstwagen: Das Beispiel SAP

Der Großkonzern SAP startet ab April 2023 mit einer innovativen Veränderung, bei der die rund 20.000 Mitarbeiter sich zwischen einem Mobilitätsbudget oder einem Dienstwagen entscheiden können. Damit geht der Konzern einen neuen Weg, der von den Mitarbeitenden Umfragen zufolge sehr gut angenommen wird. Der Grundgedanke besteht darin, dass mit dem zur Verfügung gestellten Mobilitätsbudget sowohl Züge als auch Busse, Scooter, Taxis oder Mietwagen bezahlt werden können. Die Veränderung der Mobilität sorgt dafür, dass flexible Lösungen an Bedeutung zunehmen. Gerade bei jüngeren Beschäftigten kommt der Gedanke sehr gut an. Der Dienstwagen verliert im direkten Zusammenhang an Bedeutung und ist längst nicht mehr so beliebt, wie er es bei Arbeitnehmern bis vor einigen Jahren noch war.

Dabei ist zu beachten, dass SAP bis 2030 die CO2-Emissionen auf Null reduzieren will und mit dem Mobilitätsbudget einen entscheidenden Beitrag leisten möchte. SAP besitzt mit etwa 17.000 Fahrzeugen eine sehr große gewerbliche Flotte, bei der ab 2025 nur noch Fahrzeuge mit Elektromotor hinzukommen sollen. E-Mobilität spielt daher in der kurz- und langfristigen Planung des Konzerns eine große Rolle auf dem Weg zu einer umweltfreundlichen Form der Mobilität. Bei einem Test im Vorfeld mit hunderten von Teilnehmenden erwies sich die Option des Mobilitätsbudgets bereits als Erfolg. Dabei setzten rund 70 Prozent aller Teilnehmenden auf die öffentlichen Verkehrsmittel, gerade einmal 30 Prozent wählten ein Auto. In diesen 30 Prozent sind aber Carsharing-Modelle bereits inbegriffen.

Wichtig ist dabei, dass das geplante Mobilitätsbudget eine Alternative zum Dienstwagen darstellt. Es handelt sich nicht um eine Maßnahme, um den Dienstwagen völlig zu ersetzen oder aus dem Unternehmen zu verbannen, da ein solches Vorgehen schwer umsetzbar wäre.

Gedanken hinter einem Mobilitätsbudget: Die Vorteile

Die genauen Ergebnisse der tatsächlichen Einführung eines Mobilitätsbudgets als Alternative zum Dienstwagen in verschiedenen Unternehmen sind noch abzuwarten. Dennoch ist der Gedanke in der Praxis für viele Unternehmen mit eigener Flotte von großem Interesse. Dabei ist auf mögliche Überlegungen hinter einem solchen Budget genau wie auf damit verbundene Vorteile zu achten. Vorteile ergeben sich beim Mobilitätsbudget für Arbeitnehmer durch die größere Flexibilität genau wie für Arbeitgeber durch geringere Kosten bei verbessertem Image.

Folgende Vorteile kann ein Mobilitätsbudget ergeben:

  • Flexible und innovative Lösung ist ideal für urbane Gebiete
  • Passt zu Veränderungen bei Arbeitsmodellen (Home Office, remote work)
  • Mehr Freiheiten statt eines starren Dienstwagens, der mit höheren Kosten einhergehen kann
  • Erspart im urbanen Raum die Parkplatzsuche/den Stau
  • Förderung eines nachhaltigen Mobilitätsbudgets
  • Das restliche Budget lässt sich anderweitig verwenden
  • Verbessertes Image des Unternehmens für Arbeitgeber
  • Geringere Kosten für Arbeitgeber

Nicht zu unterschätzen ist der Vorteil des Mobilitätsbudgets, dass es sich um eine Art Belohnungssystem für die Arbeitnehmer handelt. Die Möglichkeit besteht, den restlichen Betrag frei zu nutzen, wenn dieser nicht für Mobilitätskosten ausgegeben wird. Nicht zuletzt ist ein Mobilitätsbudget in der Lage, die Gleichheit der Mitarbeitenden zu erhöhen. Grund dafür ist der Gedanke, dass ein Dienstwagen meist nur leitenden Angestellten sowie der Chefetage und dem Außendienst zusteht. Ein Mobilitätsbudget kann gleichmäßiger verteilt werden und bevorzugt nicht nur einige wenige Mitarbeitende.

Ist der Dienstwagen damit ein veraltetes Konzept?

Im ersten Moment wirkt es so als wäre mit einem Mobilitätsbudget der Dienstwagen überholt. Oder als stelle er ein veraltetes Konzept dar. Das ist nicht der Fall, da es weiterhin zahlreiche Mitarbeitende und Gründe geben wird, die sich klar für einen Dienstwagen aussprechen. Die jeweiligen Arbeitsbedingungen sind in diesem Zusammenhang genau wie der Standort des Unternehmens unbedingt zu beachten. In ländlichen Regionen besteht oft nicht die Option, auf ein gut funktionierendes öffentliches Nahverkehrssystem zurückzugreifen. Mitarbeitende, die remote oder hauptsächlich im Home Office arbeiten, haben hier ebenfalls andere Ansprüche und Möglichkeiten. Den Dienstwagen einfach abzuschaffen ist daher keine passende Lösung, sondern eine, die mit recht großer Wahrscheinlichkeit auf Protest stoßen wird.

Folgende Nachteile können sich aus einem Mobilitätsbudget ergeben:

  • Für ländliche Regionen (oder Kundenbesuche in solchen) weniger geeignet
  • Je nach Unternehmensstandort ist nur ein Dienstwagen möglich/zu empfehlen
  • Der organisatorische Aufwand fällt größer aus
  • Stößt gerade bei älteren Mitarbeitenden auf mehr Widerstand als bei jüngeren
  • Für Außendienstmitarbeitende keine besonders verlässliche Option
  • Steuer- und arbeitsrechtliche Punkte sind zu beachten (und bringen anfangs mehr Aufwand mit sich)

Im Idealfall ergänzt das Mobilitätsbudget das Angebot, einen Dienstwagen zu nutzen. Es ist kaum denkbar oder nützlich, nur noch ein Mobilitätsbudget anzubieten und den Dienstwagen damit abzuschaffen. Das bringt vielmehr Schwierigkeiten in verschiedenen Regionen, bei älteren Mitarbeitenden sowie bei allen Arbeitnehmern mit sich, die regelmäßige Kundentermine wahrnehmen. Gerade für jüngere Mitarbeitende ist die Flexibilität eines Mobilitätsbudgets häufig attraktiver als die Option, einen Dienstwagen zu nutzen. Gelingt die Verknüpfung einer nachhaltigen E-Flotte mit einem Budget für die Mobilität, befindet sich das Unternehmen bereits auf einem sehr guten Weg in Richtung der modernen, umweltschonenden Mobilität.

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Fazit: Mobilitätsbudget anstelle eines Dienstwagens genau bedenken

Der Mobilitätswandel macht sich immer stärker in der Praxis bemerkbar, sodass flexible Lösungen gefragt sind. Nicht in jedem Fall ist der perfekt ausgestattete Dienstwagen das Mittel der Wahl. Poolfahrzeuge, Carsharing-Modelle oder gar der Einsatz eines vielseitig einsetzbaren Mobilitätsbudgets können dann zu neuen Impulsen führen. Dabei sind jedoch viele Details zu beachten, da die Einführung von einem Mobilitätsbudget als Alternative zum Dienstwagen nicht für jeden Standort oder Mitarbeitenden infrage kommt. Vielmehr sollte ein solches Budget als passende, zeitgemäße Ergänzung angesehen werden. Es handelt sich um einen interessanten Ansatz, der sicherlich in der nächsten Zeit von weiteren Unternehmen und Konzernen aufgenommen werden dürfte.

Im besten Fall findet vor der Einführung eines solchen Budgets für die Mobilität eine Umfrage oder eine umfassende Analyse des derzeitigen Fuhrparks, des Fahrverhaltens und der Bedürfnisse der Mitarbeitenden statt. Auf dem Weg zum Mobilitätsmanager vom reinen Fuhrparkmanager unterstützt eine intelligente Fuhrparkmanagement Software erheblich. Melden Sie sich jetzt für Ihren kostenlosen Account an und finden Sie heraus, wie die Digitalisierung der Flottenverwaltung bei der Mobilität der Zukunft unterstützen kann.

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