Juni. 13, 2023
Vor allem in Zeiten der Energiekrise sind Umweltfaktoren der E-Mobilität ein Thema, welches intensiv diskutiert wird. Wie umweltfreundlich sind E-Autos wirklich? Welche Umweltfaktoren sind besonders zu beachten? An dieser Stelle geht es darum, eine klare Bilanz zu den Umweltfaktoren der E-Mobilität zu ziehen und festzuhalten, wie es um die Umweltbilanz der Elektrofahrzeuge bestellt ist. Schließlich steckt mehr hinter dem Thema E-Mobilität als reine Nachhaltigkeit und es gibt die eine oder andere Kritik an den Fahrzeugen, die zum derzeitigen Zeitpunkt berechtigt ist.
Inhaltsverzeichnis
Umweltfaktoren E-Mobilität: Diese Faktoren sind entscheidend
In Bezug auf die Umweltfaktoren der E-Mobilität gibt es einige entscheidende Faktoren, die im Folgenden genauer vorgestellt werden. Vor allem der Blick auf die häufig kritisierte Batterieherstellung sowie auf die tatsächlichen Emissionen sind dabei von Belang. Nicht zuletzt entscheidet der Strommix darüber, wie nachhaltig ein E-Auto in der Realität ist. Fest steht, dass verschiedene Faktoren bei der gesamten Betrachtung der Umweltfaktoren der E-Mobilität eine große Rolle spielen. Nur so ist eine realistische Bilanz in Bezug auf die Vorteile und die Nachteile von E-Autos und die Auswirkungen auf die Umwelt möglich.
Der Strommix entscheidet über die Auswirkungen von E-Autos
Elektroautos gelten als umweltfreundlich und nachhaltig. Jedoch gilt dies nicht uneingeschränkt, da der verwendete Strommix große Auswirkungen auf die Klimabilanz hat. Kommen fossile Energieträger zum Einsatz, die durch Kraftwerke beim Ladevorgang ausgestoßen werden, wird die Klimabilanz der E-Autos stark belastet. Wichtig ist daher der Energiemix sowie ein Fokus auf erneuerbare Energien. Da beispielsweise in Deutschland der Anteil an erneuerbaren Energien am gesamten Strommix immer weiter ansteigt, sind Elektroautos klimafreundlicher als Fahrzeuge mit Diesel- oder mit Ottomotor. Kommen jedoch keine erneuerbaren Energien zum Einsatz, würde sich das negativ auf die Klimabilanz auswirken. Einfach nur auf alternative Antriebe zu setzen und die Herkunft der verwendeten Energie auszublenden, wäre daher auch nicht empfehlenswert.
Der Idealfall wäre damit natürlich das E-Auto, welches von der heimischen Wallbox aufgeladen wird, die durch sauberen Solarstrom betrieben wird. Festzuhalten ist in diesem Zusammenhang, dass die stärkere Verbreitung von erneuerbaren Energien den Strommix positiv beeinflusst, auf den E-Autos angewiesen sind. Mit zunehmendem Ausbau der Möglichkeiten ist damit ein Elektroauto klar klimafreundlicher als es bei einem Verbrenner der Fall ist. Im Vergleich zu einem Benziner sollen die Klimagase bei einem E-Auto rund 30 Prozent geringer ausfallen, im Vergleich zu einem Diesel etwa 23 Prozent. Diese Zahlen beziehen sich auf durchschnittliche Angaben über den gesamten Lebenszyklus der Fahrzeuge hinweg. Diese Zahlen und die zugrundeliegenden Annahmen erklärt das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (bmuv) im Detail.
Die Batterieherstellung als kritischer Umweltfaktor
Beim Thema der Umweltfaktoren der E-Mobilität ist die Batterieherstellung ein echtes Problem, welches bevorzugt von kritischen Stimmen aufgegriffen wird. Es handelt sich bei der Batterie um das kostbarste Teil von jedem Elektrofahrzeug. Allerdings ist die Batterie genauso die teuerste und aufwendigste Komponente bei der Herstellung der Fahrzeuge. Ein hoher Energieaufwand ist dabei genauso erforderlich wie die Nutzung von wertvollen Rohstoffen, die unter schädlichen Bedingungen gefördert werden. Sicherlich spielen hier verschiedene Faktoren zusammen, die darüber entscheiden, wie schädlich die Batterieherstellung tatsächlich ist.
Verwendete Energie als Problemfaktor
Bei der gesamten Produktion kommen in den Ländern bisher eher keine erneuerbaren Energien vor, die zum Einsatz kommen. Die verwendete Energie stammt aus fossilen Energieträgern, wodurch die Klimabilanz insgesamt stark beeinträchtigt ist. Durch die Verwendung von fossilen Energieträgern wird CO2 in großen Mengen ausgestoßen. Das Ziel ist es daher, in Zukunft die Energie aus erneuerbaren Energien zu gewinnen. Berechnungen zufolge lässt sich dadurch der CO2-Ausstoß um etwa die Hälfte reduzieren. Damit ist ein Schritt in die richtige Richtung gemacht, der jedoch erst einmal zu gehen ist. Es wundert daher nicht, dass immer mehr Autohersteller sich an besseren Bedingungen für die Batterieproduktion beteiligen und diese teilweise in Europa herstellen. Der ökologische Fußabdruck verbessert sich durch einen Strommix und die Nutzung von erneuerbaren Energien enorm.
Die kritische Rohstoffförderung für E-Autos
Neben der für die Produktion verwendeten Energie ist zusätzlich zu beachten, wie die benötigten Rohstoffe für die Batterieherstellung gefördert werden. So wird Lithium nicht nur in Australien, sondern ebenfalls in Südamerika gefördert. Die Förderung steht in der Kritik, da durch den Wasserverbrauch die vor Ort bestehende Trockenheit verschärft wird. Zwar ist zu beachten, dass die Förderung der Lihiummenge für eine Batterie etwa die Wassermenge benötigt, die für die Produktion von 1 Kilo Rindfleisch gebraucht wird. Dennoch verschärft der Lithiumabbau die Trockenheit und stellt ein Problem in wasserarmen Regionen dar. Ein weiterer kritisch betrachteter Rohstoff ist Kobalt. Dabei ist vor allem der Bergbau im Kongo zu beachten, bei dem Kinder mit als Arbeiter eingesetzt werden. Zu guter Letzt sind Nickel und Kupfer erforderlich, die mit zusätzlichen Belastungen der Umwelt einhergehen. Es ist daher dringend erforderlich, hier die allgemeinen Bedingungen zu verbessern.
Aber: Es gibt Fortschritte bei der Batterieherstellung. Die Autohersteller können sich hier in der Pflicht sehen, um nachhaltigere Bedingungen bei der Herstellung und der Förderung von Rohstoffen zu schaffen. Die Bedingungen werden bereits verbessert und es ist wichtig, nicht nur die Nachteile bei diesem Produktionsschritt, sondern genauso die Fortschritte zu betrachten. Die schwierige und sensible Thematik ist bekannt und es ist jetzt Zeit, Schritte für Verbesserungen einzuleiten. Schließlich sind die schwierigen Förderungsbedingungen der verschiedenen Rohstoffe nicht neu. Kobalt ist für wiederaufladbare Batterien wichtig, die jedoch bereits vor der Einführung von Elektroautos weit verbreitet waren. Die Wahrscheinlichkeit, dass durch die zunehmende Bedeutung von Elektroautos die Thematik die benötigte Aufmerksamkeit erhält, ist somit sehr hoch. Das wirkt sich insgesamt positiv auf die Umweltfaktoren der E-Mobilität aus, da aktiv Verbesserungen angestrebt werden.
Emissionen von E-Autos vs. von Verbrennern
Oftmals stellen Befürworter von E-Autos die Emissionen der Fahrzeuge in einen direkten Vergleich zu Verbrennern. Dabei schneiden E-Autos tatsächlich klar positiv ab. Sie stoßen keine direkten Emissionen aus. Das ist bei Verbrennern anders, die für einen hohen Schadstoffausstoß sorgen. Grund für die Vorteile der E-Autos sind in diesem Zusammenhang die nicht mehr ausgestoßenen Abgase. Allerdings ist nicht nur das Fahrzeug beim Fahren zu bewerten, um eine klare Bilanz zu erhalten. Die zuvor genannte Verwendung des Ladestroms wirkt sich entscheidend auf die gesamten Emissionen der Fahrzeuge aus. Eine echte Bilanz beinhaltet damit nicht nur die Emissionen beim Fahren, sondern genauso die Zusammensetzung des Ladestroms sowie die gesamte Produktion des Fahrzeugs. In diesem Zusammenhang ist festzuhalten, dass es wichtige Verbesserungen geben muss, um E-Autos tatsächlich zu einer nachhaltigen Option für den Straßenverkehr zu machen. Dennoch schneiden Elektrofahrzeuge im Vergleich zu Verbrennern bei den Emissionen deutlich besser ab, vor allem, wenn für den Ladestrom der Energiemix mit einem hohen Anteil erneuerbarer Energien zum Einsatz kommt.
Umweltfaktoren E-Mobilität: Weitere Aspekte für eine nachhaltige Zukunft
Neben den zuvor genannten Umweltfaktoren der E-Mobilität, die eine große Rolle spielen, gibt es noch weitere zu beachtende Aspekte. Vielleicht einer der entscheidenden Punkte ist an dieser Stelle die Lautstärke der Fahrzeuge im Straßenverkehr. Laut einer Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die im EU-Umweltbüro zitiert wird, macht Lärm krank und gerade Verkehrslärm reduziert die Lebenserwartung. Dabei ist festzuhalten, dass bei höheren Geschwindigkeiten kaum noch echte Unterschiede bei den verschiedenen Antriebsarten wahrzunehmen sind.
Bei geringeren Geschwindigkeiten innerhalb der Stadt oder in Wohngebieten sind jedoch elektrisch angetriebene Fahrzeuge deutlich geräuschärmer als Verbrenner. Bei E-Autos ist es dennoch erforderlich, dass diese Töne von sich geben, um bei beeinträchtigten Verkehrsteilnehmern nicht die Gefahr eines Unfalls zu erhöhen, weil das Fahrzeug nicht hörbar ist. Insgesamt sinkt jedoch der Lärmpegel in einer Zukunft mit Elektrofahrzeugen. Nicht zu vergessen ist dabei, dass schließlich genauso Müllwagen, Busse und andere öffentliche Fahrzeuge mit Elektroantrieb den Lärmpegel stark senken. Im Rahmen einer nachhaltigen Zukunft ist es somit ebenfalls wichtig, weniger Lärm und eine geringere Belastung durch Feinstaub in Städten zu erzeugen. Das trägt zum Wohlbefinden bei und erhöht die Lebensqualität vor Ort. Gerade in der direkten Nähe zu vielbefahrenen Straßen ist nicht nur die Lärmbelastung, sondern genauso die Feinstaubbelastung für die Anwohner erheblich. Negative Auswirkungen durch den Straßenverkehr auf die Gesundheit lassen sich daher mit Elektrofahrzeugen reduzieren.
Achtung: Durch die Batterieherstellung ist derzeit noch ein erheblicher Schadstoffausstoß bei E-Fahrzeugen zu beachten. Die Feinstaubbelastung ist erheblich. Von Vorteil ist lediglich, dass diese Belastung außerhalb dicht besiedelter Städte und Wohngebiete auftritt. Für eine Gesamtbilanz ist jedoch bei allen Fahrzeugen zu bedenken, dass der Ausstoß an Schadstoffen bei der Produktion erheblich ist. An dieser Stelle können somit nur veränderte Produktionsformen und ein stärkerer Blick auf diese Details helfen, um in Zukunft eine nachhaltigere Produktion zu ermöglichen.
Fazit: E-Autos als langfristige Alternative für die Umwelt
Jeder Kritik zum Trotz gelten Elektroautos als langfristige, echte Alternative für eine grünere, nachhaltigere Zukunft. Der Grundgedanke, dass Fahrzeuge sauberer angetrieben werden und weniger Emissionen verursachen, ist schließlich alles andere als ein falscher Weg. Festzuhalten ist nur, dass zwar bereits viele Details positiv verändert wurden, es jedoch noch immer zahlreiche Optimierungsmöglichkeiten gibt. Die Umweltfaktoren der E-Mobilität sind somit ganzheitlich zu betrachten, um eine durchdachte Bilanz zu ermöglichen. Eine Verbesserung der Batterieherstellung mit Blick auf nachhaltige Bedingungen bei der Förderung der nötigen Rohstoffe ist nur ein entscheidender Punkt für eine nachhaltigere Zukunft. Mit erneuerbaren Energien angetrieben sind E-Autos klimafreundlicher als Verbrenner und können in Bezug auf niedrige Emissionen überzeugen. Nicht zuletzt sind die geräuscharmen Fahrzeuge ein wichtiger Bestandteil für saubere Städte mit weniger Lärm und Smog. Insofern noch einige Punkte mit der Zeit optimiert werden, handelt es sich um eine zukunftsfähige Lösung für Unternehmen genau wie für Privatpersonen.
In unserem E-Book rund um E-Mobilität haben wir weiterführende Informationen zu diesem wichtigen Thema zusammengestellt. Es ist wichtig, nicht einfach alles am Thema E-Mobilität positiv zu reden, ohne einen klaren Blick auf mögliche negative Faktoren zu werfen Der Umstieg auf Elektrofahrzeuge will ebenfalls überlegt sein, sodass es wichtig ist, hier aktuelle Entwicklungen und die Bedürfnisse an ein Fahrzeug zu beachten. Auf diese Weise ist es möglich, ein geeignetes E-Auto nach Wunsch zu finden und somit langfristig zu mehr Nachhaltigkeit beizutragen.

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